Mit großer Freude begrüßten die über 200 Kinder aus den Vierteln Las Canoas, Georgine Andrade, René Cisneros, Linda Vista und Sabana Grande letzte Woche die Lehrer*innen von Música en los Barrios. Seit Beginn der Pandemie (April 2020) hatte der Präsenz-Unterricht in den armen Vierteln rund um Managua nicht mehr stattgefunden. Die musikalische Früherziehung für Hunderte von Kindern musste coronabedingt ausfallen. Einige Schüler*innen konnten mithilfe ihrer Eltern oder Geschwister an den online-Angeboten teilnehmen, aber es gab auch Kinder, die abgehängt waren.
Das Leben in den Barrios ist oft hart, der Alltag geprägt von Armut, Drogen und Gewalt. Wie aus einer im Januar 2021 veröffentlichten Studie der Hilfsorganisation Oxfam hervorgeht, nimmt die Kluft zwischen Arm und Reich durch die Pandemie weltweit zu - und somit verschärft sich auch die Bildungsarmut. In Nicaragua versucht Música en los Barrios, den sozialen Unterschieden mit Musik die Stirn zu bieten und Kindern und Jugendlichen eine wichtige Perspektive für ihr Leben zu ermöglichen. Der Musikunterricht bringt Struktur in ihr Leben, sie wachsen über sich hinaus und gewinnen an Selbstvertrauen. Das ist enorm wichtig für ihre Zukunft, denn wer an sich glaubt, findet Wege aus der Armut.