Das Heim Madre Albertina beherbergt derzeit über zwanzig Mädchen und bietet ihnen Schutz vor sexueller Gewalt in ihrem familiären Umfeld. Geleitet wird das Heim von Ordensschwestern, die auch zum Teil mit den Mädchen auf dem Gelände leben. Außerdem sind tagsüber zwei Erzieherinnen, eine Psychologin und eine Sozialarbeiterin in der Einrichtung tätig.
Die Mädchen stammen überwiegend aus den ärmsten Vierteln (Barrios) der Hauptstadt Managua, wo die Mütter oft alleinerziehend sind und den ganzen Tag arbeiten müssen, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können. Viele Familien haben weder Zeit noch Geld, um sich um die Kinder zu kümmern. Hier mangelt es an Bildungschancen und die Armut ist groß. In den armen Vierteln herrscht zudem ein Klima, das von Drogen und Gewalt geprägt ist. In Nicaragua ist häusliche und sexuelle Gewalt keine Seltenheit. Über 60% der weiblichen Bevölkerung hat in irgendeiner Art Gewalt erlebt. Im Heim Madre Albertina sind die Mädchen sicher und besuchen tagsüber die nahegelegene Schule.
Seit über acht Jahren finden hier regelmäßig Kurse des Stadtteilprogramms LOCREO (frei übersetzt: Ich glaube an mich) statt, welche von dem Kulturzentrum Casa de los Tres Mundos initiiert wurden. Der Unterstützerkreis „Friends of Casa“ macht sich für die Mädchen stark. So haben die Förderer kurz vor den Feiertagen zusammen mit den Mädchen Weihnachtsdeko gebastelt. Vor allem aber zeigten sie den Mädchen Zuneigung, sie lachten zusammen und alle hatten eine richtig gute Zeit!