Eigentlich ist die Ferienzeit dazu da, zu spielen, zu toben und Zeit mit Freunden und der Familie zu verbringen. Doch viele der Schüler, die in die Deutsch-Nicaraguanische Bibliothek kommen, wachsen in Randbezirken Managuas auf, der Hauptstadt von Nicaragua, wo die Atmosphäre von Armut und Gewalt geprägt ist. Für sie ist es bereits Luxus, wenn sie selber nicht arbeiten müssen. Ihre Eltern können es sich allerdings nicht erlauben, sich Urlaub und Zeit für ihre Kinder zu nehmen, denn sie müssen für den Lebensunterhalt sorgen.
Aus dieser Situation heraus hat sich die Deutsch-Nicaraguanische Bibliothek das Ferienprogramm #vacacionesdivertidas2020 ausgedacht. So nehmen sie nicht nur den Elternteilen viel Last ab, sondern sorgen auch dafür, dass die Kinder an einem sicheren Ort toben, spielen und lachen können. Hier können sie einfach Kinder sein! Dieses Programm ist eine Seltenheit in Nicaragua, wo viele Kinder besonders während der Ferienzeit auf sich alleine gestellt sind.
Während des Ferienprogramms haben die Mitarbeiter der Bibliothek Bastel-, Mal- und Theaterkurse angeboten. Die Bibliothek hat sich sogar auch einmal in ein Zumba-Studio verwandelt. Besonders an dem Ferienprogramm war, dass nicht nur Jung und Alt, sondern auch Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen zusammengekommen sind. Insbesondere gehandicapte Menschen leiden in Nicaragua unter einer starken Stigmatisierung. Die Deutsch-Nicaraguanische Bibliothek bricht diese Ausgrenzung auf. Hier ist jeder willkommen!