Geschlechtsspezifische Gewalt ist in Lateinamerika ein großes Problem. Für viele Frauen gehört Gewalt zum alltäglichen Leben. Auch in Nicaragua wurden bereits 60% der weiblichen Bevölkerung zum Opfer von Gewalt. Doch kaum eine Frau spricht über ihre Erfahrungen, sondern nimmt die Vorfälle einfach hin. Die feministische Bewegung, die sich seit einigen Jahren in fast allen Ländern Lateinamerikas herausbildet, möchte dies ändern.
Mit der Ausstellung „¡Vivan las mujeres!“ (übersetzt: Es leben die Frauen!) soll die Gesellschaft wachgerüttelt und ein Bewusstsein für geschlechtsspezifische Gewalt aufgebaut werden. Vor allem aber, sollen die 90 Werke der Künstlerinnen Frauen eine Stimme geben und ihre Gefühle und Erfahrungen verbildlichen.
Die Kuratorin Clarisa Moura sagt: „Wir sprechen über verschiedene Arten von Gewalt, die Gewalt am Arbeitsplatz, die sexuelle Belästigung von Frauen und darüber, wie Künstlerinnen Frauen, auch denen, die noch nicht Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt geworden sind, eine Stimme geben können. Sie haben ihre eigenen Erfahrungen und Erinnerungen an Gewalt zum Ausdruck gebracht.“