Liebe Freundinnen und Freunde von Pan y Arte,
eine gute Nachricht vorweg: Auch im zweiten Jahr der Pandemie sind kleine und große Leute in den Pan y Arte-Projekten in Nicaragua kreativ geworden. Unsere Arbeit lief 2021 dank Ihrer Unterstützung ununterbrochen weiter. Was die Projektleiter:innen und die vielen Kinder trotz der enormen Herausforderungen auf die Beine gestellt haben, das können Sie in unserem Jahresbericht 2021 lesen. Ihre Spende gibt Halt, motiviert und macht erfinderisch – herzlichen Dank!
Auch 2022 führen wir die Aktivitäten weiter fort. Doch wir stehen vor einigen Hürden: Die nicaraguanische Regierung versucht seit 2020, alle NGOs (Nichtregierungsorganisationen) im Land systematisch zu kontrollieren. Alle NGOs müssen sich einem aufwendigen Genehmigungsprozess unterziehen, viele mussten mittlerweile ihre Arbeit einstellen. Seit eineinhalb Jahren bemühen sich unsere nicaraguanischen Partner beim zuständigen Ministerium um die staatliche Bewilligung – leider bislang erfolglos. Vorgelegte Papiere werden immer wieder ohne triftige Gründe zurückgewiesen.
Mittlerweile hat die fehlende Genehmigung dazu geführt, dass Pan y Arte kein Geld mehr auf das Konto des Kulturzentrums Casa de los Tres Mundos überweisen kann. Somit wurde die Einrichtung finanziell ausgetrocknet und Ende Mai musste Personal entlassen werden. Doch das Haus steht nicht leer: Mithilfe engagierter Nicaraguaner:innen finden einzelne Veranstaltungen und einige reguläre Angebote statt. Die Deutsch-Nicaraguanische Bibliothek mit dem Bücherbus Bertolt Brecht ist hiervon übrigens nicht betroffen.
Wir haben für die Projekte der Casa Alternativlösungen gefunden: Partnerorganisationen führen mithilfe Ihrer Spenden die Programme für Kinder und Jugendliche dezentral an anderen Orten weiter. Ihre Spenden kommen also auch in 2022 an und sichern die Angebote mit und für Menschen in Nicaragua!
Und wie geht es weiter? Wir haben viele Unterstützer:innen in Nicaragua, die sich sehr für die Casa einsetzen. Wir geben nicht auf, sondern sind mit großem Einsatz dabei, alternative Szenarien zu entwickeln, um auch weiterhin die Menschen in Nicaragua stärken und stützen zu können. Wir sehen sehr wohl Möglichkeiten und werden Sie informieren, wenn diese realistische Formen annehmen.
Natürlich können wir es nachvollziehen, wenn Sie jetzt nachdenklich werden und sich fragen, ob Sie mit weiteren Spenden nicht warten sollten, bis der zukünftige Weg klarer ist. Aber wir möchten Sie bitten, gerade jetzt Ihre Zweifel etwas hintanzustellen. Gerade jetzt brauchen wir Sie besonders. Die Arbeit in Nicaragua läuft weiter und muss finanziert werden.
Um dies leisten zu können brauchen wir finanzielle Stabilität und die Gewissheit, dass unsere Spenderinnen und Spender auch in schwierigen Zeiten hinter uns stehen. Dabei können Sie sicher sein: Wir werden Sie zeitnah und offen informieren, wie sich die Situation in unseren Projekten entwickelt. Wie in den letzten Jahrzehnten werden wir verantwortungsbewusst mit Ihren Spenden umgehen und über deren Verwendung transparent Rechenschaft ablegen. Für Ihre Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung – bitte rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Ich grüße Sie herzlich und wünsche viel Freude beim Lesen unseres Jahresberichts
Roberto Deimel
PS: Kommen Sie mit uns ins Gespräch: Am 22. Oktober findet unser Pan y Arte-Tag in Münster statt - endlich wieder in Präsenz! Das vorläufige Programm finden Sie hier. Melden Sie sich hier direkt für den Pan y Arte Tag an.