Zusammenhalten - gerade jetzt!

Statement zur Corona-Krise von Roberto Deimel, Vorsitzender von Pan y Arte e.V.

Anfang März habe ich die Pan y Arte-Projekte in Nicaragua besucht. Während meiner Reise überschlugen sich die Nachrichten von der verheerenden Lage in Europa, ausgelöst durch die immense Verbreitung des Corona-Virus‘. In vielen Gesprächen wurde ich von langjährigen Projekt-Mitarbeitenden zur Situation bei uns in Deutschland befragt und ich spürte großes Mitgefühl. Genau wie uns die Menschen in Nicaragua am Herzen liegen, sorgen sie sich um uns. Über diese Solidarität habe ich mich sehr gefreut und daraus Kraft gewonnen.

Inzwischen ist das Corona-Virus auch in Nicaragua angekommen und seit letzter Woche gibt es erste offiziell bestätigte Infektionen. Doch während hierzulande die Regierung milliardenschwere Rettungsschirme aufspannt, werden die Folgen der Corona-Pandemie vor allem die Armen unserer Einen Welt treffen: In Nicaragua, einem der ärmsten Länder Lateinamerikas, wird die Bevölkerung besonders unter dem weltwirtschaftlichen Abschwung zu leiden haben. Denn dort gibt es kein Sozialsystem, das eine Grundsicherung bietet, und keine staatlichen Hilfspakete, wie wir sie aus Deutschland kennen.

Gerade in dieser Situation kann unser größtes Projekt, die Casa de los Tres Mundos, als anerkannte und seit vielen Jahren zuverlässig arbeitende Institution eine wichtige Rolle spielen. Denn es geht jetzt auch darum, den Menschen in Nicaragua Halt und Zuversicht zu geben: Die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen brauchen die Casa nun mehr denn je als Orientierungspunkt und Ort der Kommunikation, selbst wenn sie überwiegend virtuell erfolgen muss. Zum Schutz aller haben unsere Projekte die Türen für den Publikumsverkehr geschlossen und ihre Besuche in den Städten und Dörfern des Landes ausgesetzt. Doch viele Kurse finden derzeit online statt. Kreativität kennt keine Grenzen!

Unser Projektleiter Dieter Stadler berichtete mir vor zwei Tagen: „Viele der über 60 Mitarbeitenden in den Pan y Arte-Projekten haben Angst, ihren Job zu verlieren. Ohne Arbeit können sie ihre Familien nicht mehr ernähren.“ Corona bedeutet für sie die zweite große Krise nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen im Sommer 2018, die hohe Arbeitslosigkeit und Armut nach sich gezogen haben. Wir fühlen uns für diese Menschen verantwortlich und wollen ihnen in der schwierigen aktuellen Lage helfen.

Deshalb brauchen wir Ihre Hilfe! Denn die Mitarbeitenden sind es, die unsere in 25 Jahren mühsam aufgebauten Strukturen tragen. Wir müssen verhindern, dass diese Strukturen, die dank der Unterstützung vieler Spender*innen und gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort entstanden sind, nachhaltig geschädigt werden.

Mit unserem Leitungsteam in der Casa haben wir uns auf neue Informationsformate verständigt und halten Sie hierüber auf dem Laufenden auf unserer Website wie auch bei Facebook.

Ich danke Ihnen für Ihre Solidarität mit den Menschen in Nicaragua. Bleiben Sie gesund! Wir wünschen Ihnen Kraft und Zuversicht für die kommenden Wochen und stehen Ihnen gerne auch aus dem Homeoffice weiterhin für Ihre Fragen telefonisch und per E-Mail zur Verfügung.

Herzliche Grüße

Ihr Roberto Deimel
Vorsitzender Pan y Arte e.V.
  

Sophie Klinnert Ansprechpartnerin für Presse-Anfragen

Tel +49 (0)251 – 488 20 50

Rothenburg 41
48143 Münster

30 Jahre Pan y Arte