Nachhaltige Entwicklung braucht Kultur und Kreativität. Pan y Arte beschränkt Entwicklungszusammenarbeit deshalb nicht auf wirtschaftliche Hilfe. Aus dieser festen Überzeugung heraus rief der Schauspieler und Autor Dietmar Schönherr die Pan y Arte-Projekte in Nicaragua ins Leben: Kinder, Jugendliche und Erwachsene machen Musik, widmen sich der Kunst, spielen Theater oder lesen Bücher. Auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches? In Nicaragua schon! In Europa macht sich Pan y Arte dafür stark, die politischen Förderstrukturen für Kunst und Kultur in der Entwicklungszusammenarbeit zu beeinflussen. Kultur darf kein Luxus sein!
„Brot und Kunst sind die wichtigsten Lebensmittel des Menschen. Wir kümmern uns um beides.“
Pan y Arte – seit 30 Jahren für die Menschen in Nicaragua
Als Dietmar Schönherr anlässlich seines 80. Geburtstages im Jahr 2006 den Vorsitz des Vereins an Henning Scherf, ehemaliger Bürgermeister von Bremen, übergab, war es ihm ein besonderes Anliegen, das bis dahin Erreichte dauerhaft zu sichern: Im Mai 2006 machten dazu 19 Stifterinnen und Stifter mit der Gründung der „Dietmar Schönherr und Luise Scherf-Stiftung für Pan y Arte“ den ersten Schritt. Die Gründung einer Stiftung war genau das richtige Signal, denn eine solche ist für die Ewigkeit gemacht.
Setzen Sie mit uns ein Zeichen, damit die Idee hinter den Projekten universell und dauerhaft fortbesteht! Solange es Armut und Unterentwicklung gibt, wird gerade die Kultur ein Motor zu ihrer Überwindung sein. Kunst und Kultur sind ebenso wichtig wie Essen und Trinken. Kultur stiftet Identität, sie gibt uns Wurzeln – die Kunst verleiht uns Flügel. Diese Vision beseelt uns alle. Wir laden Sie ganz herzlich ein, sich an diesem Gemeinschaftswerk zu beteiligen.
Henning und Luise Scherf mit Dietmar Schönherr bei der Gründung der Stiftung 2006 in Bremen
Der Vorstand der Stiftung
Ein solides Fundament
Darum eine Stiftung
Unzähligen Menschen in Nicaragua haben Dietmar Schönherr und seine Hilfsorganisation schon in der Not geholfen, tausende Kinder sind erst durch Pan y Arte mit Kunst, Musik und Literatur in Berührung gekommen. All dies war nur möglich mit der beständigen Hilfe von vielen Frauen und Männern, die uns immer treu unterstützt haben. Mit ihren Spenden haben die Freundinnen und Freunde, Förderinnen und Förderer in Nicaragua viel Gutes bewirkt, Leid gelindert und Hoffnung geschenkt.
Doch Kulturprojekte sind keine Eintagsfliegen, sie sind auf Dauer angelegt. Eine verlässliche Absicherung der Arbeit in Nicaragua lag Dietmar Schönherr daher sehr am Herzen – was nicht einfach ist, ändert sich doch die Höhe der Spenden in jedem Jahr und lässt sich nur schwer voraussagen.
Deshalb initiierte Schönherr im Mai 2006 die Gründung der Pan y Arte-Stiftung. Mit ihr sollte neben der fortbestehenden Hilfsorganisation ein weiteres solides Standbein geschaffen werden, was auf eindrucksvolle Weise gelungen ist: Das Stiftungskapital wurde von anfangs 435.000 Euro im Laufe der Jahre auf über 1,5 Millionen Euro gesteigert.
Dieses Vermögen, dauerhaft zur Verfügung gestellt von Stifterinnen und Stiftern, wird selbst nicht angetastet. Die Hilfe durch die Stiftung speist sich allein aus den Kapitalerträgen. Wir können dadurch lange im Voraus planen, wie viel Geld für soziale und kulturelle Arbeit in Nicaragua zur Verfügung stehen wird.
Ergänzung um einen Verbrauchsstock
Mit der letzten Reform des Gemeinnützigkeitsrechts wurde vor wenigen Jahren die sogenannte „Verbrauchsstiftung“ neu eingeführt. Während Zustiftungen in den „ewigen“ Kapitalstock einer Stiftung nicht angetastet werden dürfen, kann das Geld einer Verbrauchsstiftung über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren wieder abgeschmolzen, also verbraucht werden. Das ist für die mittelfristige finanzielle Absicherung der Projekte von Pan y Arte sehr attraktiv, weil es eine optimale Ergänzung zu den Spendengeldern, die dem e.V. zufließen und kurzfristig verwendet werden müssen, sowie den (langfristigen) Erträgen aus der Ewigkeitsstiftung ist. So lässt sich beispielsweise mit einem Betrag von 10.000 Euro für einen Zeitraum von zehn Jahren eine hohe Förderung von 1.000 Euro pro Jahr garantieren – was für die Projektarbeit einen echten Unterschied macht. Die Mittel sind viel unmittelbarer wirksam als in der Ewigkeitsstiftung: Zwar sind sie nach zehn Jahren verbraucht, haben aber in dieser Zeit eine große Wirkung entfaltet.
Auch wenn die bisherige Geschichte der Stiftung ein Erfolg ist, ist es wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase aktuell nicht ratsam, besondere Energie in den wei-teren Aufbau des Kapitalstocks zu stecken. Denn um die aus den Zinsen generierte Fördersumme merklich zu erhöhen, braucht man ein sehr großes Vermögen. Der e.V. wiederum muss seine eingeworbenen Spenden qua Gesetz zeitnah verwenden – man lebt gewissermaßen „von der Hand in den Mund“. Die Bildung von Rücklagen ist zwar in Grenzen möglich, aber nicht einfach. So müssen selbst einmalige hohe Spenden, z. B. aus Erbschaften, in relativ kurzer Zeit ausgegeben werden.
So wie 2006 Dietmar Schönherr die Stiftung gegründet hat, um finanzielle Vorsorge zu leisten, gehen Luise und Henning Scherf im Herbst 2017 mit der Ergänzung der Stiftung um einen Verbrauchsstock einen großen Schritt voran, um die mittel- und langfristige Stabilität der Projektfinanzierung zu stärken. Hierzu wird der §3 der Stiftungssatzung (Stiftungsvermögen) ergänzt um Absatz 5:
„Im Falle einer Zustiftung kann der Zuwendende (...) bestimmen, dass der zugewendete Betrag (...) nicht Teil des zu erhaltenden Grundstockvermögens (Abs. 1) wird, sondern verbraucht werden darf. Dieses Vermögen ist gesondert vom Grundstockvermögen als Sondervermögen zu verwalten und auszuweisen. Entsprechend §80 Abs. 2 Satz 2 BGB muss diese Zustiftung für einen vom Zustifter bei der Zuwendung festgelegten Zeitraum bestehen, der mindestens zehn Jahre umfasst. Über diesen Zeitraum hinweg darf das hiernach zugewendete Vermögen in Teilbeträgen verbraucht werden (...).“
Roberto Deimel, Vorsitzender der Stiftung, hat sich mit Marli Hoppe-Ritter, Zustifterin, unterhalten.
RD: Frau Hoppe-Ritter, Sie engagieren sich seit vielen Jahren für die Menschen in Nicaragua. Warum unterstützen Sie die kulturelle Bildungsarbeit von Pan y Arte?
MHR: Ich habe Ernesto Cardenal und Dietmar Schönherr, die Gründungsväter, persönlich gekannt. Mit ihnen verbindet mich die Leidenschaft, mit Kunst und Kultur etwas Gutes für die Gesellschaft zu bewirken.
RD: Sie sind langjährige Unterstützerin im Pan y Arte e.V., Zustifterin und seit kurzem Mitglied im Kuratorium der Dietmar Schönherr und Luise Scherf-Stiftung für Pan y Arte. Was hat Sie zu Ihrem Engagement in der Stiftung bewogen?
MHR: Ich wünsche mir, dass die außergewöhnlichen Kulturprojekte, die Pan y Arte in Nicaragua unterstützt, noch lange bestehen bleiben und weiter gedeihen. Die Stiftung sichert die Kulturarbeit von Pan y Arte für die Zukunft.
RD: Welche Spuren möchten Sie in Nicaragua mit Ihrer Unterstützung hinterlassen?
MHR: Vor 30 Jahren habe ich Nicaragua zum ersten Mal bereist und meine Faszination für dieses kleine zentralamerikanische Land und seine herzlichen Menschen ist seitdem ungebrochen. Es ist mir sehr wichtig, den Nicaraguaner:innen – die viel entbehren, was für uns selbstverständlich ist – Kunst und Kultur erleb- und erfahrbar zu machen. Mit meiner Unterstützung für Pan y Arte möchte ich den vielen Kindern und Jugendlichen im Land die Begegnung mit Kunst ermöglichen und sie in ihrer Entwicklung fördern. Gestern, heute und morgen!
Die Stiftung auf einen Blick
Errichtung der Stiftung: 30. Mai 2006
Sitz der Stiftung: Bremen
Gründungskapital: 453.000 Euro
Gründungsstifter: 19
Genehmigung: 19. September 2006
Stiftungsverwaltung: Stiftungshaus Bremen
Steuerberatung: R K H GmbH & Co. KG, Harald Kieselhorst
Heutiges Stiftungsvermögen: 2,1 Mio. Euro (nach strengen Anlagerichtlinien vornehmlich angelegt in SRI/ESG orientierten Wertpapieren, davon 1,27 Mio. Euro aus der Ewigkeitsstiftung) (Stand: 12/2022)
Fördervolumen: 85.000 Euro – 125.000 Euro im Jahr
Broschüre zur Stiftung
Weiterführende Informationen zur Stiftung und Möglichkeiten zum Fördern, Stiften und Vererben finden Sie in unserer Broschüre:
Susanne Schüler Ansprechpartnerin für die Stiftung
Wenn Sie Interesse an unserer Stiftung haben, wenden Sie sich bitte an Susanne Schüler.
Tel. +49 (0)251 – 488 20 50
E-Mail: Susanne.Schueler(at)panyarte.org
„Jahr für Jahr mehr als eine halbe Million Euro aufzubringen, um die Projekte in Nicaragua am Leben zu erhalten, ist eine große Herausforderung. Die Pan y Arte Stiftung ist dabei ein ganz wichtiger Stabilitätsfaktor.“